Warnlagebericht für Deutschland
WLDL50 DWZV 080948
WARNLAGEBERICHT für DEUTSCHLAND
ausgegeben vom Deutschen Wetterdienst
am Freitag, 08.01.2010 um 10:48 Uhr
Brisante Wetterlage - ab heute von Süden her teils länger
andauernder Schneefall, bei auffrischendem Nordostwind mit
Schneeverwehungen.
Entwicklung der WETTER- und WARNLAGE
bis Samstag, 09.01.10, 10:00 Uhr
Zwischen einem kräftigen Tief über dem westlichen Mittelmeer
und einem Hoch über Südskandinavien verstärkt sich die
nordöstliche Strömung über Deutschland. Dabei wird weiterhin
Kaltluft aus östlichen Breiten herangeführt.
Anfangs gibt es in einigen Regionen Mitteldeutschlands noch
strengen Frost unter -10 Grad. Darüber hinaus fällt im Norden
örtlich etwas Schnee. Das Hauptereignis stellt ein
großflächiges Schneefallgebiet dar, das sich derzeit über
Süddeutschland formiert und im Tagesverlauf langsam nord-
nordwestwärts ausgreift. Bis zum Abend erreicht der Schneefall
etwa eine Linie Niederlausitz-Thüringer Becken-Rhein-Main-
Gebiet-Mosel. Dabei frischt der auf Nordost drehende Wind
merklich auf, im Bergland kommt es zu Sturmböen. Es entwickelt
sich eine außergewöhnliche Wettersituation, bei der es
erheblichen Verkehrsbehinderungen durch Schneefall und Glätte,
vor allem aber auch durch starke Schneeverwehungen kommen wird.
Entsprechende Unwettervorwarnungen laufen bereits. Nach Norden
hin fallen zunächst nur vereinzelt ein paar Flocken, und auch
im südlichen und südöstlichen Bayern fällt relativ wenig oder
überhaupt kein Schnee.
In der kommenden Nacht verlagert sich das Schneefallgebiet über
den Mittelgebirgsraum hinweg bis nach Westfalen, in die
Norddeutsche Tiefebene sowie in den Berliner Raum. Dabei kommt
es vor allem nach Osten hin zu teils ergiebigen Schneefällen,
und bei weiterhin lebhaftem, vor allem im Bergland und später
auch an der See stürmischem Nordostwind muss verbreitet mit
Schneeverwehungen gerechnet werden. Richtung Küste fallen nur
wenige Flocken oder es bleibt niederschlagsfrei, und auch in
Südostbayern fällt kaum Schnee.
In Schleswig-Holstein kann es örtlich strengen Frost von knapp
unter -10 Grad geben. Es muss verbreitet mit Behinderungen
durch Schnee, Eis und Schneeverwehungen gerechnet werden.
Am Samstag schneit es verbreitet weiter, und auch der
Nordostwind bleibt lebhaft und teils stürmisch. Somit muss
weiterhin mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechet werden.
UNWETTERWARNUNG vor starken Schneeverwehungen:
Auf Rügen vor allem in den nördlichen Bereichen sowie auf
Hiddensee bei auffrischendem Nordostwind zunehmend starke
Schneeverwehungen.
UNWETTERVORWARNUNG vor Schneefall/-verwehungen:
Von Süden her aufkommende und am Wochenende andauernde
Schneefälle, dazu merklich auffrischender Nordostwind. Vor
allem in der Mitte und in Teilen Nord- und Ostdeutschlands
Gefahr von Schneeverwehungen und gebietsweise starkem
Schneefall mit z.T. erheblichen Behinderungen.
Warnung vor Schneefall/ Glätte:
Im Norden örtlich, im Süden und zum Teil in der Mitte
verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall.
Warnung vor strengem Frost:
In mittleren Landesteilen zunächst gebietsweise noch strenger
Frost unter -10 Grad.
Warnung vor Wind/Sturm:
Im Schwarzwald auffrischender, in Hochlagen stürmischer
Nordostwind mit Spitzenböen bis 85 km/h. Dabei Gefahr von
Schneeverwehungen.
Letzte Aktualisierung: 08.01.2010 um 10:48 Uhr
Nächste Aktualisierung: spätestens Freitag, 08.01.10, 16.30 Uhr
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